Fühlingen-beschauliches Dorf

Fühlingen ist vor allem durch die größte Freizeitanlage im Kölner Norden bekannt, dessen Zentrum der in den 1970er Jahren angelegte Fühlinger See ist. Nicht so bekannt ist, dass die Umgebung bereits früh besiedelt war. Archäologische Funde reichen bis in die Jungsteinzeit zurück. Auch der Schädel eines Aurignac-Menschen wurde gefunden, der als Jäger, Fischer und Sammler vor circa 45.000 bis 31.000 Jahren lebte.

DÖRFLICHER CHARAKTER MIT ANFÄNGEN IM MITTELALTER

Die Anfänge des Dorfes Fühlingen lassen sich bis ins Mittelalter zurückverfolgen. Der Ort entwickelte sich aus mehreren Gehöften, die zwischen Rheinkassel und Weiler lagen. Das Zentrum des Dorfes befand sich entlang der Neusser Landstraße. Die Einwohnerinnen und Einwohner lebten als selbständige Bauern, Pächter, Tagelöhner oder Mägde und Knechte von der Landwirtschaft. Das Gebiet gehörte zur Bürgermeisterei Worringen, mit der Fühlingen 1922 nach Köln eingemeindet wurde.

Bis heute hat sich der dörfliche Charakter Fühlingens erhalten. Die wichtigsten zum Teil noch erhaltenen Höfe sind der Arenzhof, der Kriegerhof, der Schmittenhof und der Heinrichshof. Sie bilden immer noch die Dominanten im Ortsbild, um die sich die Wohnhäuser gruppieren. Markant ist mitten im Ort ein zweigeschossiges Fachwerkgebäude, das an der Neusser Landstraße gelegene Gasthaus Fühlingen aus dem Jahr 1752. Angeblich ist bereits Napoleon hier eingekehrt, als er am 13. September 1804 die Rheinregulierung zwischen Worringen und Dormagen inspizierte. Die dort ansässige Gastronomie wird allerdings seit einiger Zeit nicht mehr betrieben.

FÜHLINGER SEE

Der Fühlinger See geht auf ein Kiesgrubengelände zurück. Die dort ausgebaggerten Sande und Kiese wurden in großen Mengen unter anderem als Baumaterial für die „Neue Stadt“ Chorweiler benötigt.

Neben dem Hauptsee gibt es weitere sieben künstliche Teilseen, die ihr Wasser zum Teil durch Versickerung aus dem Rhein erhalten. Zentrum ist eine 130 Meter breite und 2,3 Kilometer lange Regattastrecke.

 

AKZENTE IM STADTTEIL

 

Geschichte

Im 19. Jahrhundert errichtete die Bankiersfamilie Oppenheim wenige hundert Meter südlich des Ortes ein Gestüt mit eigener Pferderennbahn zu Trainingszwecken. Mit dem Erlös aus dem Grundverkauf war es der Fühlinger Bevölkerung möglich, 1887 die eigene Kirche, St. Marien, zu errichten. Auch ein kleines Schulgebäude entstand kurz zuvor auf der gegenüberliegenden Straßenseite. In St. Marien war der spätere KölnerErzbischof Joseph Frings einige Jahre als Pfarrrektor tätig.

Im Jahre 1922 wurde die Bürgermeisterei Worringen, zu der auch Fühlingen gehörte, nach Köln eingemeindet. Der Zweite Weltkrieg ließ den Ort trotz seiner Nähe zu den Chemiewerken in Leverkusen und Dormagen, sowie den in der Umgebung Fühlingens stationierten Flak-Batterien fast unversehrt.

Seit dem 15. Juli 1954 gehörten die Ortschaften Kasselberg, Langel, Feldkassel und Rheinkassel, da sie nach Auffassung des Organisationsamtes der Stadt Köln zu klein waren, zum Stadtteil Fühlingen. Seit dem 7. Oktober 1963 gehören sie zu Köln-Merkenich. Mitte der 1950er Jahre wurde bei Fühlingen eine Teststrecke für die Alwegbahn, eine Einschienenbahn, errichtet. Die Teststrecke wurde ab 1967 wieder abgerissen. Gegen Mitte der 1960er Jahre plante die Stadt Köln, den ganzen Ort abzureißen, um eine grüne Trennungsschneise zwischen der geplanten Industrieschiene längs des Rheins und der Wohnbebauung der „Neuen Stadt“ Chorweiler zu errichten. Nach heftigen Protesten der Anwohner wurde der Plan 1973 wieder fallen gelassen.

Kultur und Freizeit

Immer noch weist der Ort dörfliche Strukturen auf, obwohl am Westrand ein größeres Neubaugebiet entstand und auch innerhalb des Ortes zahlreiche Ein- und Zweifamilienhäuser entstanden. Durch die Siedlungsstruktur, die überschaubare Größe und die Lage inmitten von Feldern und am Fühlinger See ist der Ort ein beliebtes Wohngebiet.

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